author: niplav, created: 2016-08-01, modified: 2019-06-28, language: german, status: finished, importance: 1, confidence: fiction
A characterisation of the letters by sound and form.
Natürlich der Buchstabe des Anfangs, des Antretens und Aufbrechens, der Buchstabe des Rennens, durch zwei Stummelbeine und einen kleinen Kopf zum schnellen Laufen befähigt. Dafür aber kein wacher, intelligenter Buchstabe wie das P, sondern ein grobschlächtiger, gemeiner Vokal, ein häufiger, arbeitender Buchstabe. Mit dem einzelnen Auge auf Beinen ein Zyklop, der vom Niemand, dem klugen erfinderischen O-dysseus, dem leeren Kreis, aus dem alles entspringt, überlistet wird. Das A ist der Buchstabe des verengten Wahrnehmung, des heulenden, verdienten Versagens, des Zerbröckelns, der zu häufige Buchstabe.
Das B ist der barbusige, der bärtige Buchstabe, der geschlechtlichste unter den anderen Satzzeichen, geschlechtslos im Neutrum stehend. Als Falte sowohl Tal zwischen Bergen als auch Geschlechtsorgan, Körperteil und Frucht. Das B fungiert als dualer, binärer Buchstabe, als Verschmelzung des kleinen b, des herabgesunkenen, des tieferen Halbtons, des verruchten, und des analytischen P, des nachdenklichen und des intellektuellen. Das B ist der Buchstabe des verarmten Künstlers, der Bohème und der Reflektion.
Das unvollendete O, die Höhle und die Bushaltestelle. Sucht Gemeinschaft mit anderen Buchstaben, hasst die Einsamkeit. Kommt mit dem verwandten S gut zurecht, in dem es sich selbst doppelt sieht, ebenso das K, mit dem es kollidiert, verschmilzt und sich schließlich anpasst. Nur in der Fremde ist es allein, meist ungenügend getarnt als Z. Der aufgegeben Buchstabe, in dem die Ästhetik des Scheiterns sichtbar wird. Der Buchstabe des Austauschbaren, des Ersetzbaren, und auch des Chamäleons, sich in Farbe, aber nicht in Form ändernd.
So wie das B falsch zwei C vollendet und das O, das geniale, das C perfekt zeigt, ist auch das dumpfe, hohle D eine unkomplette, fälschliche Durchführung des C. Also weicher, kraftloser Buchstabe, nicht an die Urkraft des B hinan reichend, trägt es auf einem stabilen Fundament, an einem kräftigen Rückgrat eine unförmige, schwere Wampe, die immer wieder Tendenzen zum Herabsacken, zum Abschlaffen zeigt. Als dummer, dämliche Buchstabe noch verachtenswerter als das ubiquitäre E. Träge stammelt es sich selbst dem Leser vor. Der Buchstabe der Verweichlichung, der Made und der Dekadenz.
Als häufigster der Buchstaben ehrlich, breitschultrig, eine flächige, dichte Letter. Essentiell für den Erhalt von Sprache und Schrift, für Gedanke und Zunge. In der spitzen, vorwärtsgerichteten Form auch aggressiv, fast schon gewalttätig, aber nur selten, wenn die Kraft des Atlas nicht dazu gebraucht wird, die Säulen der Sprache zu stemmen, sie zu erhalten und auszubauen. Ebenfalls Zeichen der Abneigung, ausgesprochen fast ein I, das Satzzeichen des Ekels. Das E ist der Buchstabe des gemeinen Arbeiters, Soldaten oder Bauern, der Buchstabe des Fußvolks.
Der brüllende, aufdringliche Buchstabe, dem die Bodenständigkeit des E fehlt, die Letter des Übertreibens, des Fehlers von Babel, des hohen Strebens und des unabwendbaren, nahen tiefen Falls. Das schallende Fortissimo. Auch der Buchstabe des unterdrückten, des zurückgehaltenen Ausrufs, das unvollendete "Fuck!" oder "Verdammt!". Das sehr langsame Entweichen von Luft aus einen toten Mund, einer kaputten Luftmatratze, der vorsichtig entwichene Furz. Der im Grunde genommene finale Buchstabe, des schallenden, dramatischen Endes und des langsamen, folgenden Schlusses, als Abschluss viel besser als das farblose Z.
Von der Form her der bergende, beschützende Buchstabe, die große Höhle mit dem kleinen, stufenförmigen Eingang. Eine feste, ehrliche Letter, die auch im Klang dem Wort Grund und Boden wiedergibt, verwandt mit dem animalischeren, wilderen B, mit dem es sich nie blicken lässt. Der Buchstabe der Gabe, des Guten und des Gründlichen, mit einer bei genauerer Betrachtung sich zeigenden verschlingenden Tiefe, einem ungeahnten und anfangs sich nicht zeigenden Abyss, der an die Verwandschaft mit dem O-Vater erinnert, und den unscheinbaren Charakter des G als widersinnig und gefüllt mit Tosen erkennnbar werden lässt. Das G ist der Buchstabe des Erstaunens vor einem gigantischen Berg, einer wuchtigen Welle.
Das sich Verstecken, das schüchterne, leise Vorbeihuschen, immer in der Angst, gesehen oder gehört zu werden. Leichter Nieselregen, der verdampft, noch bevor er auf die Haut auftrifft, die flüchtige, federhafte Wolke, spinnwebiger Nebel. Verweist immer auf den Nächsten, schiebt sich in den Hintergrund. Mag das gescheiterte C, auch, weil es sich in verruchten Vierteln am wohlsten fühlt. Im Ausland auch mit dem S gesichtet worden, eine Liaison ist nicht auszuschließen. Aber das H ist unzuverlässig, und es kann sich morgen oder nächstes Jahr völlig anders, oder auch sehr ähnlich verhalten. Zudem ein flacher, dünner Buchstabe, unsicheres T und zielstrebiges, uraltes I in einer Letter vereint, eine Kreatur erzeugend, die sich nicht zeigen will, sich ihrer selbst schämt. Die Abkehr von der Welt, das vorsichtige Heraustasten.
Das Zielstrebige, Alte und Einfache, das Durchschlagen eines Metallstückes mit einer Axt, der Kampfschrei eines Karatekämpfers. Langgezogen sich in Abscheu, in Ekel transformierend, in abstoßendes Realisieren. Die einfachste der Lettern, zielstrebig, nach oben, in den Nachthimmel strebend, als neugieriger Marterpfahl, wissensdurstiger Speer, ehrgeiziger Menhir. Der phallische Buchstabe, zurückgeblieben aus präantiken Zeiten, die nicht in Räumen hausten. Der Buchstabe des Selbstbezugs, sich im Englischen und Deutschen erläuternd und festlegend, die Barriere zwischen Welt und Selbst ziehend. Der Angriff und der Weg zur Philosophie, das Speer, das Schwert und die tote Schlange, kopfüber aufgehängt.
Der Buchstabe des Judas und des Jesus, des Verräters und des Verratenen, beide in ihrer eigenen Schuld, gezwungen auch zu eigenen Maßnahmen. Aus dem atavistischen I durch das ι mithilfe des O entwachsen, eine untreue Kombination, im Aussehen dem schlaffen D, im Wesen dem fremdartigen, einbeinigen Q gleichend, die ungetrübte Zielstrebigkeit des Vorfahrens vergessend im Dämmerlicht umhertaumelnd. Wenn auch nicht in dessen Namen enthalten, dennoch der opportunistische Loki, kein boshafter, sondern alles nur als Verwirrspiel sehender Buchstabe. Als Angelhaken in den Text geworfen, den Leser zum Stolpern bringend, die Anomalie in der Passage. Die Letter des Jägers, der Falle, des Taumelns und Verschluckens.
Letter und Klang beschreiben das Gleiche, ein Krachen, Klackern, Tackern und Knacken, die Pfeilspitze, die in eine Holzplatte einschlägt, das Fahrzeug, das mit der Betonwand kollidiert, das Kalium, das mit Wasser reagiert. Der Buchstabe des Geräusches, des Aneinanderschlagens zweier Holzstäbe, das Klicken der Sicherung. Am Besten dargestellt durch die Kastagnetten. In Schrift das knappe Dreieck, das mit einer eben noch Wucht an ein unverrückbares I gestoßen ist, jetzt aber sofort aufgehalten, in sich als Ecke das unrundeste, das gefaltete Symbol. Der Unfall und das Geräusch, das Mechanische in der Sprache, im Text.
Das Ziehen von elektromagnetischer Strahlung durch unzählige Kubikkilometer Vakuum, und, nach kurzer, schwerer Bremsung an kaltem Stickstoff das Anregen einer Photozelle, eine Kaskade von Ionenübertragungen auslösend, in unglaublicher Komplexität durcheinanderjagend. Der Buchstabe des Lichtes, der Erleuchtung, und all dessen, was als spirituell bezeichnet werden kann und normalerweise auch wird. Das Schnelle, Flexible, Lachhaft-Lustige und Fröhliche, auf intellektuelle Weise vom P als unvernünftig und unlogisch wahrgenommene ist im Erleuchteten, Klaren deutlich erkennbar. Die offensichtliche simple Form, Proportionalität als Grundprinzip, zu selbstverloren und vom Klugen, Gemeinen ausgelacht.
Das ist als die lateinische Tausend der vielbeinige, spinnenartig markante Buchstabe des Ungeheuers und Monsters. Durch die Ähnlichkeit mir einer Königskrone wird aber hierbei jeder Eindruck des Niederen und Schleichenden negiert, anstatt dessen trohnt das M fürstlich, ja majestätisch sogar über den übrigen Lettern als scheinbar gigantischer Arachnide. Es hockt auf einer Anhöhe, ein doppelt verkehrtes fürchterliches V. Als Anfang des Mammuts, des Matternhorns in Doppelspitze unverrückbar, fest auf den Grund gestellt ist das M Anker und Fixpunkt im Text. Der Buchstabe des Abwehrens, des Abstoßens (ganz im Gegensatz zum aufnehmenden W). Als Laut wahrgenommen als Knebel und Diner, beide Sprache verschlingend und unterdrückend, wie auch die Dreifachspitze auf den Text drückt und auf ihm liegt.
Amputiertes M, wodurch aus dem vormals starren Vorgänger durch die Verstümmelung ein treibender, angetriebener und somit unendlich viel leichterer Buchstabe wird. Das Schnelle und Neugierige, das durch das Entfernen alten Ballasts, das Kappen von Geschwüren und das Absaugen von Masse erzeugt wird, das Neue und Aufregende nach sich ziehend, welches absehbar wieder im M-orast versandet. So als kleiner Sprachzyklus implementiert, in dem bei 5 das »fünf« in der Sprache zu »fümf« erkaltet, die Zunge zu mau, bis die erlösende Schrift die Rettungsletter der Grammatik, der Schrift wirft. Der witzige Buchstabe, der es Rennens und des Namens.
Die Letter der unendlich tiefen Quelle. Die vakuumisierte Iris eines mittelalterlichen Hexenmeisters. Die klare Lösung, der elegante Beweis eines komplizierten Problems, eines unverständlich komplexen Theorems. Die Schönheit, als prinzipiell unveräußerlich, niemals begreiflich angesehen. Inmitten des Tornados der Buchstaben das kreisrunde, intergalaktische Auge des Sturms, in dem jeder Gedanke klar und kontemporär undenkbar ist. Das O, das Ende und Ω, das alles verschlingt, was man auf es draufmultipliziert. Der Motor des Kosmos, das rollende Rad der Fortuna, das Unglückliche und Glückliche gleichermaßen unter sich tosend zermalmend. Aufgerissener, wahnsinnig schreiender Mund, der ewig kreisend jede Frage mit einer Antwort auslöscht und gleichzeitig mit einem neuen »?« fortpflanzt. Der Buchstabe der Übelkeit, die durch das Erkennen des Wissbaren in der Welt vermittelt wird. Die Letter der Perfektion, des Unendlichen.
Beinahe bucklig sitzt der Kopf dieses halben B, des instabilen rotierten b, während es sich in einer komplett unrealistischen Position aufrecht hält, pure intellektuelle Energie nutzend. Das P ist das Satzzeichen des Vornübergebeugten, des Wachen und Denkenden, aber auch die Letter des Instabilen, des zu vertieften, der Außenwelt unabkömmlichen Interesses. Auch kommt das P in seiner bis zum Ende durchgezogenen Klugheit, seiner skrupulösen Denkweise zu herzlos scheinenden Perlen am Ende der logischen, ohne Zögern durchgezogenen Kette. Das P ist der Buchstabe des finalen, begründbaren Entschlusses, und des amoralischen, entfremdeten Intellekts.
In Ähnlichkeit zum B und zum J lässt sich der Quantenbuchstabe niemals vollständig begreifen, ein Flirren zwischen Objekt und Subjekt, das gleichzeitige 'fremdartig sein' und 'sich fremdartig fühlen'. Wie mit einem Hebel ausgestattet ist die Tresortür Q das Wurmloch in untapezierte Welten, ein multiversales Tor, euklidischen Regelungen zutiefst abgeneigt. Wo sich Paralellen im Unendlichen treffen, wo Dodos auf Superstringtheorien herumhüpfen und Gödel mit Turing Mau-Mau spielt, sitzt das Q auf einem Menger-Schwamm und regiert sein Reich des Abgefahrenen. Der Buchstabe des Angehaltenen, des schrägen Daches, und des hinkenden, alten Einbeinigen.
R ist N und P. R ist K als Hammer, mit dem man als wirkliches Werkzeug zuschlagen kann. R ist Rage, Revolution, Aufbruch, Zerstörung. R schreitet, R philosophiert nicht, außer als Destruktivist. R existiert als Objekt, als stechender, giftiger, erkennbarer Rauch, unanfechtbar, verletzend, der theoretischen Kritik immun. R dringt in dein Haus ein, durchsucht deinen Besitz, verhaftet deinen Onkel, verhört deine Kinder, liest deine Souvenire, bespitzelt die Welt. R manipuliert, betreibt Propaganda, zensiert und exekutiert, aber nur unter Ausschluss von Journalisten. R ist verlogen, verboten, das verfälschte Aufwühlende und Verbessernde. R ist rot, autoritär, nihilistisch, marxistisch, das D für seine Zwecke benutzend, missbrauchend. R ist die Schweinediktatur auf dem Bauernhof der Menschheit.
Das S ist, nichtsdestotrotz man es mit dem typischen Geräusch der Schlange, das überhaupt kein S, sondern vielmehr, obwohl dies auch missverstanden ist, ein F oder sogar eigentlich nicht reales FH ist, assoziiert und auch der Form nach zuordnet, dies aber ebenfalls nicht der Realität entsprechen kann, da die Schlange eher G oder meistens, in einer Schlafposition verharrend, eher sogar O ist, den Kopf tief als Ouroboros im Selbstleib vergraben, schlafend und fressend die Welt neu kreierend, am ehesten gleichzeitig mit der Kurvigkeit des Weges, seinen ihn ausmachenden, von einer speziellen Aura gekennzeichneten Abweichungen, und auch mit der erotischen Sexualität verbunden, das zur selben Zeit fürchterliche und begehrenswertete Angedeutete, das den Menschen, der es nicht versteht und es auch nicht begreifen kann, in seinen unaufhaltsamen Untergang reißt, nicht aber aus Boshaftigkeit, nur aus der Unfähigkeit des Wesens, mit ihm umzugehen.
Das T ist das buchstäbliche Symbol der Unsicherheit und der vorsichtigen Balance, die Letter, die nur durch Abwesenheit von Wind auf dem Boden hält, die fallen würde, wenn Naturgewalt oder menschliche Kraft, unabhängig der Intention, es aggressierte. Auch die Symmetrie bestätigt und bekräftigt die Balance, die so viel stabiler in ihrer Umkehrung, dem Symbol für Orthogonalität, wäre. Das T ist der Buchstabe des gemäßigten, der achtsamen Trance, des kurz bevorstehenden Traumas. Auch Buchstabe des Schirms, des Beschützens, unwillkommene Mächte aus dem All fernhaltend, sich im unendlich tiefen O verkeilend, um sich selbst vor dem Hineinfallen zu bewahren. Der Buchstabe des Taumelns, des Torkelns und des Trockenen.
Das U ist das, was es sein sollte, Krug der Phonetik, Kelch der Orthographie, leise auf dem poetischen Teich schaukelnd, aber auch gefüllt mit den Inhalten des kommenden Textes, nur bereit dazu, von einem unternehmungslustigen Leser mit einem Schluck ausgetrunken zu werden, voller Genuss, leider nur nur von kurzer Dauer. Kein aktiver Buchstabe, derer es so viele gibt, dennoch nicht zu vergleichen mit dem Couchpotato-D, eher gemütlich, unaufgeregt. Gesellig, aber nicht aufdringlich, humorvoll, aber nicht unverschämt, ein wenig spießig, kein P oder O, die die Maschinerie der Welt jeden Tag inspizieren, eher eine Letter, die die Modelleisenbahn im eigenen Keller betrachtet. Das U hat einen fast identischen Sohn u, die man ohne Größenunterschied nicht voneinander trennen könnte. Das U scheut Neues, überschätzt Bewährtes, nie feindselig, dennoch protektionistisch.
Warum ist das V ein sich in den Boden rammender Pflock, der der Sanftheit der Aussprache widerspricht? Wieso ist das V nicht die ~, aus welchem Grund hat man nicht das leicht abfallende \ oder / verwendet, sondern penetrierend beide miteinander verbunden, ein \/ formend, logische Wahlmöglichkeit suggerierend? Wie kam man auf die Idee, die Feder der Lettern, die im Schmutz lebenden Daunen auch wieder zum Kelch zu machen, den man bedenkenlos austrinkt? Erstaunlich ist aber ohne Zweifel, dass das V dadurch nicht vergewaltigt wird, es behält seinen nebelhaften Charakter bei, ohne die krasse Aggression der Letter zu beachten. Das V ist der Buchstabe des gleichmütigen, L-ähnlichen erleuchteten Ertragens, des Schilfgrases.
Wie das M bionisch Leid, Schmutz und Außenwelt an sich abprallen lässt, so ist das W Sammelbecken für alles, was es schafft, über den steilen Rand zu klettern und es zu verseuchen. Der Klang des W ist sein weinerliches Klagen, aus Antriebslosigkeit selbst verschuldetes Dahinsiechen. Nutzlos, schwer und verfilzt liegt es im Weg, einfach zu ersetzen durch das elegante V, das als Nachbar und als einziger Buchstabe zum W hält, wahrscheinlich sowohl wegen einer visuellen als auch einer audiblen Ähnlichkeit. Seine weinerliche Schwäche steht im Kontrapunkt zum fragenden, ergo wieder "aufnehmenden" Charakter, es beherrscht die Sätze des Wissen-Wollens mit seinem "Wie", "Wo" und "Warum". Der Buchstabe der Disziplinlosigkeit, des Wasserbüffels und des kleinen Kindes.
Buchstabe des Ziels, des langbeinigen Käfers an der Wand, der gehäuteten Frau, des geräderten Kindes. Wie das Z zum Ts, so das X zum Ks, im Grunde genommen ersetzbar durch vereinte Kraft zweier anderer Lettern. Ein wehrhaft gespanntes K, oder aber eines mit gebrochenem Rücken. Aber nur bereit nur zur passiven Verteidigung-außer dem xerographieren hat das X trotz der Weisung keine Aktion, nur Ort, nicht aber Weg enthaltend. Enthaltung aus der Sprache ist sowieso eine der Stärken des X, als chi schon lange von C und H verdrängt, ist es heute nur dazu geeignet, das Besondere, Futuristische für zugekoxte Werbefachleute zu spielen. Der Buchstabe der glänzenden, kalten Marke und des Automobils. Die Nicht-Letter.
Als Vereinigung von I und V auch ein antiker Buchstabe griechischen Ursprungs. Die Letter der Entscheidung, fähig, sowohl J als auch Ü zu ersetzen (letzteres zu einer schöneren, eleganteren Sprache fyhrend, da redundanzvernichtend). Der Buchstabe des Mynzwurfs und der Superposition, probabilistische Welten wie Damoklesschwerter yber uns schwebend, bereit, Leben und Tod zu passieren, ohne Richtspruch eines allmächtigen Wesens. Zudem die Letter der Vervielfältigung, des Kopierens und des exakten, transistorweisen Klonens. (Taucht deswegen auch nie zu zweit auf)? Des Buchstabe des Astes, des Stammbaums und der Wanderung flussaufwärts. Die Rune mit gekapptem Kopf.
Das Z zerreißt die Einheit der letzten 3 alphabetischen Instanzen, von X durch Entfernen eines Glieds zu Y, durch weiteres Abschneiden wäre ein / möglich gewesen, das aber schon an anderer Stellen für Alternierung verwendet wurde (Wieso eigentlich? Ist eines nicht genug?). Stattdessen ein punktsymmetrisch verschobenes E, ein rotiertes, unfassbar statisches N, keine einzige Eigenschaft der Elternlettern aufgreifend. Im Gebrauch recht sparsam, um seine Ersetzbarkeit zu übertünchen, sich von dem Ts zu verstecken, was bis zur Gegenwart außer beim Tsar exzellent gelang. Der Buchstabe des Außenseiters, des davongelaufenen Jugendlichen, des sich Tarnenden und der Camouflage.